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Stadt Hürth

Stehende Ovationen für ukrainischen Bürgermeister

Während des Erntedankempfangs wurde der Heimatpreis an drei Hürther Vereine verliehen

Pressemitteilung vom 21.10.2022

Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf, nahm im Beisein von Oleksandr Zuzulya, Bürgermeister von Peremyschljany, sowie Peter Zens, Bürgermeister Dirk Breuer und Willi Winkelhag an der Übergabe der Erntekrone (v.l.n.r.) teil.

Minutenlange stehende Ovationen im Bürgerhaus für Oleksandr Zozulya: Damit goutierten die rund 400 geladenen Gäste beim Erntedankempfang im Römersaal den Optimismus des Bürgermeisters der ukrainischen Stadt Peremyschljany. „Seit 237 Tagen herrscht bei uns Krieg, aber wir kämpfen um unser Land weiter und halten durch“, gab sich der Repräsentant unbeirrt und dankte für die Unterstützung aus Hürth.

„Als wir vor rund einem Jahr hier den Freundschaftsvertrag mit den Vertretern aus Peremyschljany unterzeichnet haben, war uns noch nicht klar, dass wir nur rund fünf Monate später zum Drehkreuz der Ukrainehilfe im Rhein-Erft-Kreis wurden“, betonte Bürgermeister Dirk Breuer in seiner Ansprache. Die Hilfsaktion von Stadt, Partnerschaftsverein und vielen anderen Initiativen in Hürth habe Wirkung entfaltet. So konnten inzwischen 18 Sattelzüge mit Hilfsgütern nach Peremyschljany geschickt werden.

Rund 400 geladene Gäste besuchten den Erntedankempfang im Römersaal des Bürgerhauses.

„Weitere werden folgen“, kündigte Breuer an. Über 450 Menschen aus der Region und viele Spenderinnen und Spender sowie Vertreter von Initiativen und Hürther Vereinen hätten sich in den letzten Monaten ehrenamtlich in der Ukraine-Hilfe eingebracht und bei der Unterbringung und Betreuung der rund 600 nach Hürth geflüchteten Menschen geholfen. „Ich danke allen, die einen Beitrag dazu leisten, das unermessliche Leid zu lindern und die den Menschen in der Ukraine, aber auch den zu uns Geflüchteten Mut und Zuversicht schenken“, so Breuer.

Sein Dank galt auch den drei Preisträgern des Heimatpreises, der zum vierten Mal verliehen wurde. Hierfür hatte das Land Nordrhein-Westfalen insgesamt 5.000 Euro zur Verfügung gestellt. Hürtherinnen und Hürther machten daraufhin Vorschläge, eine Jury traf eine Vorauswahl und der zuständige Ausschuss entschied.

Auf der Bühne im Bürgerhaus nahmen (v.l.n.r.) Fabio Wagner, Peter Horst, Michael Schumacher und Alfons Domma den Heimatpreis entgegen, den Bürgermeister Dirk Breuer zuvor überreicht hatte.

Für seine vorbildliche ehrenamtliche Arbeit wurde der St. Hubertus Schützenbruderschaft Hürth-Hermülheim 1912 e.V., die in diesem Jahr auf ein 110-jähriges Vereinsbestehen zurückblicken kann, ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro zuerkannt. Vorsitzender Peter Horst nahm den Preis dankend entgegen. Die Grünröcke setzen sich fortwährend für den Erhalt der Tradition und des Brauchtums ein und fördern zudem das soziale Leben. So werden Kuchen verkauft, um damit Hygienemittel für Kindergärten zu spenden. Die Schützen organisieren den Martinsumzug und teilten während der Pandemie Weckmänner an Kinder aus. Zur Weihnachtszeit werden traditionell Tannenbäume geschmückt. Auch beim neuen Sternenmarkt waren die  Grünröcke aktiv. Es wird bei den Ukraine-Spenden geholfen, beim Frühjahrsputz geschuftet und unter anderem die Tafel unterstützt. Jüngst hatten sie mit den Fidelen Hürthern das erste Oktoberfest im Kulturbiergarten erfolgreich veranstaltet.

Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung von der Joe M. Bigband der Josef-Metternich-Musikschule.

Der mit 1.500 Euro dotierte Heimatpreis bekam der Lions-Club Hürth/Rheinland. Präsident Michael Schumacher nahm ihn dankend entgegen. Seit 25 Jahren unterstützen die Lions soziale und kulturelle Projekte und erwirtschaften Erlöse bei Veranstaltungen und Projekten, wie beispielsweise beim Circus-Festival und beim Adventskalender. Bei „Lions grünt Hürth“ wurden 1.000 Bäume für Hürth gepflanzt. Die Organisation  fördert Kultur und Wohlfahrt und macht sich für die Integration von Migranten stark, auch in der Jugendarbeit findet großes Engagement statt. Insbesondere auch in der Ukraine-Hilfe sind die Mitglieder aktiv und stärken vorbildlich die Heimat.

Tänzerische Aufführungen des Dans-Projects wurden von Josef Odenthal choreographiert.

Der zehn Jahre junge Gaudeamus e.V. erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Heimatpreis. Vorsitzender Alfons Domma nahm ihn entgegen. Der Verein hat sich für Kunstrasenplätze in Hürth stark gemacht und Schulen und Vereinen das Training vor Ort ermöglicht. Im vorigen Frühjahr stieg der Verein in die Ukrainehilfe ein und organisiert gemeinsam mit der Prinzengarde Hürth Hilfskonvois nach Peremyschljany. Rund 90 geflüchteten Ukrainern und Ukrainerinnen waren sie bei der Beschaffung von Wohnraum und Unterstützung behilflich. Gaudeamus bietet Deutschunterricht sowie Hilfe bei Behördengängen und Arbeitssuche an und sorgt für Integration.

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