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Stadt Hürth

Stadtwappen

Das Recht zur Führung eines Wappens wurde der damaligen Gemeinde Hürth am 26.10.1934 verliehen.

Herr Michael Cöln
Stv. Amtsleitung (Abteilungsleitung)

Allgemeines

Die ersten Anregungen für die Schaffung und Gestaltung eines Wappens gingen von dem Volksschulrektor, Heimatforscher und ehrenamtlichen Denkmalpfleger Arnold Hillen aus. Endgültig entworfen wurde es von dem Berliner Heraldiker G. Adolf Closs. Das Wappen ist geteilt und oben gespalten, im ersten Feld in Schwarz ein rot bewehrter silberner Adler, im zweiten in Silber ein durchgehendes schwarzes Kreuz, im dritten Feld in Rot ein halbes silbernes Zahnrad.

Der Adler

Der Adler ist dem Wappen der Ritter Hürth von Schöneck entnommen, wobei es sich allerdings um einen kuriosen historischen Irrtum handelt. Zur Zeit der Wappenverleihung ging man davon aus, dass das Eifeler Geschlecht derer von Schöneck aus der im 13. Jahrhundert mehrfach erwähnten Familie der Ritter de Hurte hervorgegangen sei. Letztere sind jedoch offenbar früh ausgestorben, und die Eifeler haben mit den Hürthern in Wahrheit überhaupt nichts zu tun. Der Hürther Heimatforscher Clemens Klug fand es daher schon 1961 bedauerlich, dass der silberne Adler des Geschlechtes Hurth von Schöneck in das Wappen der Gemeinde gelangte. Aber inzwischen ist auch dieser Irrtum ja schon wieder Geschichte, weshalb das Wappen sicher nicht mehr geändert wird und auch nicht geändert werden sollte.

Das schwarze Kreuz

Das schwarze Kreuz ist das Kreuz des Kurfürstentums Köln, zu dem die meisten Hürther Stadtteile seit dem Mittelalter über mehrere Jahrhunderte bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen 1794 gehörten. Wegen dieses Kreuzes wollten die nationalsozialistischen Behörden das Wappen zunächst nicht genehmigen, da christliche Symbole damals nicht gern gesehen wurden. Das Staatsarchiv Düsseldorf rettete den Entwurf, indem es in seiner Stellungnahme pfiffig erklärte, dass es sich bei dem Kreuz in Wahrheit gar nicht um das des Kölner Erzbischofs, sondern um das des Deutschen Ordens handele, der von 1256 bis 1802 in Hermülheim eine Kommende besessen hatte. Da dieser deutsche Orden nach dem Ende der Kreuzzüge vor allem die Kolonisierung und Germanisierung des späteren deutschen Ostens (West- und Ostpreußen) betrieben hatte, was die Nazis ja bekanntlich weiter nach Osten fortzusetzen gedachten, konnte das Wappen nun genehmigt werden.

Das silberne Zahnrad

Das silberne halbe Zahnrad symbolisiert die Hürther Groß- und Schwerindustrie, die mit dem Bau der ersten Brikettfabriken 1885 durch Moritz Wilhelm Ribbert ihren Anfang nahm und die bis heute das Wirtschaftsleben der Stadt zumindest teilweise immer noch bestimmt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Hürth eine ausgesprochene Industrie- und Industriearbeitergemeinde mit zahlreichen Braunkohlegruben und Brikettfabriken, einer bedeutenden chemischen Industrie sowie dem 1914 errichteten Goldenberg-Kraftwerk, dem seinerzeit größten und modernsten Braunkohlenkraftwerk Deutschlands.

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Stadt Hürth, Schweinsburg
  • Stadt Hürth