Pressemitteilung vom 04.04.2023
Direkt angrenzend an Hürther Stadtgebiet könnten wertvolle Ackerflächen wegfallen und versiegelt werden. Hintergrund ist der mögliche Bau eines Sportparks für den 1. FC Köln in Marsdorf.
Ursprünglich hatte der Erstligist einen Ausbau seiner traditionsreichen Anlage am Geißbockheim geplant. Diese Erweiterungspläne werden jedoch seit Jahren von der Bürgerinitiative "Grüngürtel für alle" blockiert. Auf der Suche nach einem Ausweichstandort hat der Verein laut Medienberichten nun einen Masterplan für einen Trainings-Campus in Köln-Marsdorf erarbeitet, in dem unter anderem zwölf Fußballplätze sowie Vereinsgebäude vorgesehen sind. Die Bürgerinitiative unterstützt die Pläne in Marsdorf, obwohl Ackerflächen der lokalen Landwirtschaft geopfert werden müssten.
„Die Erweiterung des 1. FC Köln am alten Standort zu blockieren, aber den Neubau einer Großsportanlage in Köln-Marsdorf zu befürworten, empfinde ich aus ökologischer Sicht als verlogen“, erklärt Dirk Breuer, Bürgermeister der Stadt Hürth, und fügt hinzu: „Während am alten Standort schätzungsweise weniger als 55.000 Quadratmeter an freier Fläche zusätzlich versiegelt werden müssten, sprechen wir in Marsdorf von ca. 400.000 Quadratmetern. Das hat nichts mehr mit Nachhaltigkeit, sondern nur mit Scheinheiligkeit zu tun.“
Da sich das Areal nur ca. 350 Meter Luftlinie vom Hürther Stadtgebiet entfernt befindet, fordert Bürgermeister Dirk Breuer die Anliegen der benachbarten Städte zu berücksichtigen: „Sollte es zur Umsetzung des Masterplans für Marsdorf kommen, müssen zwingend auch die angrenzenden Städte, wie Hürth, daran beteiligt werden. Wir fordern Mitsprache was den Lärmschutz betrifft und Untersuchungen zur entstehenden Verkehrsbelastung, denn die Lebensqualität in unseren ländlichen Gebieten darf sich nicht verschlechtern.“
Wichtig sei aber auch, betont Dirk Breuer, dass der 1. FC Köln bald Klarheit über die Zukunft seines Standorts habe. Sollte es trotz aller Einwände doch zur Realisierung der Pläne in Marsdorf kommen, spricht sich Dirk Breuer für die Einbettung des Sportparks in einen erlebbaren Landschaftspark aus, der einen Mehrwert für die Anwohner sowie die Flora und Fauna unserer Heimat bietet.