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Stadt Hürth

Kommunale Partnerschaft in Zeiten des Krieges

Hilfsaktion für die ukrainische Partnerstadt Peremyschljany

Pressemitteilung vom 21.12.2022

Über zehn Monate Krieg in der Ukraine – und ein Ende ist nicht in Sicht. Möglicherweise könnte der Krieg noch Monate andauern. Nach dem anfänglichen großen Entsetzen hat man den Eindruck, dass wir uns allmählich daran gewöhnen, dass Mitten in Europa ein Krieg stattfindet. Dabei wird die Not in Kälte und ohne Strom immer größer.

Die Stadt Hürth leistet gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein Hürth e.V. seit den ersten Stunden des Krieges viele Anstrengungen, um den Menschen in der Ukraine in diesen schwierigen Zeiten Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.

Bereits wenige Stunden nach dem Überfall der russischen Truppen auf die Ukraine traf sich am 24. Februar (Weiberfastnacht) ein Organisationsteam, unter der Leitung von Bürgermeister Dirk Breuer und dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins Rüdiger Winkler, um eine Spendenaktion für die Hürther Partnerstadt Peremyschljany als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine zu organisieren.

Zur Koordination der internationalen Hilfe fand am 25. Februar eine von der Organisation „Engagement Global“ organisierte Konferenz mit rund 100 Teilnehmern aus Deutschland und der Ukraine statt, an der neben den Vertretern aus Hürth (Dirk Breuer und Rüdiger Winkler) auch der Bürgermeister von Peremyschljany, Oleksandr Zozulya teilnahm. Der Bürgermeister unserer Partnerstadt hatte dabei die Möglichkeit, eine Liste der dringend benötigten Hilfsgüter an alle Teilnehmer weiterzugeben.

Bereits am Montag, den 28. Februar begann die Sammlung der Sachspenden in der Tiefgarage des Rathauses. Rund 300 ehrenamtliche Helfer hatten sich gemeldet und waren und sind unermüdlich im Einsatz. Auch viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung haben fleißig mit angepackt.

Der erste 40-Tonnen-LKW wurde am 3. März mit Unterstützung eines lokalen Transportunternehmens beladen und auf die Reise Richtung unserer polnischen Partnerstadt Skawina geschickt. In Skawina wurden die Europaletten dann auf die ukrainischen Sattelzüge umgeladen. Seither sind bereits 21 Sattelzüge mit knapp 700 Europaletten Sachspenden im Wert von rund 800.000 Euro in die Ukraine geliefert worden.

Vom 12. bis zum 15. Mai nahm Bürgermeister Dirk Breuer an einem Hilfstransport in die Partnerstadt Peremyschljany teil, um eine Hilfslieferung an das örtliche Krankenhaus zu übergeben. Neben anderen Gütern konnte Breuer ein mobiles Röntgengerät an das Krankenhaus der Partnerstadt, welches durch die Stadt Hürth und durch Spenden der Hürther Bevölkerung finanziert wurde überreichen. Das Röntgengerät wird dort dringend im Krankenhaus, welches über 90 Betten verfügt, von denen ein großer Teil durch Kriegsversehrte aus dem Osten der Ukraine belegt sind, für medizinische Untersuchungen benötigt. 

Neben dem Röntgengerät konnte dem Bürgermeister von Peremyschljany ein Stromgenerator übergeben werden. Dieser wird für die Notstromversorgung des Krankenhauses sowie zur Sicherstellung der Wasserversorgung gebraucht. Das Gerät wurde durch den Lions-Club Hürth finanziert. Stellvertretend für den Lions-Club Hürth war Vorstandsmitglied Hans Joachim Schäfer mit in der Ukraine. Ebenfalls wurde den ukrainischen Freunden ein Müllfahrzeug der Stadtwerke Hürth zur Verfügung gestellt. 

Im Rahmen eines Hilfstransportes am 10./11. Dezember wurde ein Mannschaftstransportwagen für die Feuerwehr an Zozulya Oleksandr und den Leiter der Feuerwehr Vitaly Patrun übergeben. Das Hürther Fahrzeug soll die Personenbeförderung der Einsatzkräfte in der Krisenregion unterstützen. Ebenfalls wurden zwei Winter-Hilfstransporte mit Sachspenden der Stadt Hürth und der Partnerschaftsverein mit Unterstützung der Prinzengarde Rot - Weiss Hürth 1947 e.V., Gaudeamus e.V. sowie dem Lions Club Hürth-Rheinland e.V. mit dringend benötigten Sachspenden, wie Generatoren, Thermounterwäsche, haltbaren Lebensmitteln, Rollstühlen, Krücken und weiteren Gütern im Empfang genommen und der Partnerkommune übergeben.

Eine besondere Aktion fand zudem am ersten Adventswochenende auf dem Hürther Sternenmarkt statt. Hier wurden frische Wareniki verkauft, ein ukrainisches Nationalgericht bestehend aus mit Kartoffeln oder Kirschen gefüllten, halbmondförmigen Teigtaschen. Außerdem wurden Kerzen, Aufkleber und Hürth-T-Shirts verkauft, sowie selbst gebastelte Armbänder und Dekoartikel, die Kinder aus Peremyschljany als Dankeschön für die Unterstützung aus der deutschen Partnerstadt geschickt hatten. Der Erlös von zwei Tagen Markt lag bei fast 1.000 Euro und kommt dem Partnerschaftsverein zu Gute.

Da die Not durch den unerbitterlichen Winter in der Ukraine und die Zerstörung großer Teile der Infrastruktur immer größer wird, geht die Spendenaktion weiter. Sachspenden können jeweils zu den Öffnungszeiten des Rathauses an der Information im ersten Obergeschoss abgegeben werden. Geldspenden nimmt der Partnerschaftsverein Hürth der Kreissparkasse Köln unter dem Stichwort „Ukraine“, IBAN DE67 3705 0299 0137 0087 00, BIC COKSDE 33 gerne entgegen.

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