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Stadt Hürth

Strukturwandel live erleben

Hürth hat Bock auf Wandel – und präsentiert im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung in Kooperation mit der Zukunftsagentur Rheinisches Revier seine aktuellen Projekte, mit denen der Strukturwandel aktiv gestaltet und Hürth zu einem Hightech-Standort der Zukunft weiterentwickelt werden soll

Pressemitteilung vom 02.12.2022

Marco Dederichs, Beigeordneter und Kämmerer der Stadt Hürth.

Am Mittwoch, den 30. November trafen sich die Strukturwandelmanagerinnen und Strukturwandelmanager aus dem Rheinischen Revier erstmals zu einer Netzwerkveranstaltung in Hürth. Treffpunkt war das Blockchain Reallabor auf dem euronova CAMPUS im Hürther Stadtteil Kalscheuren. In kurzen Vorträgen wurden die bereits laufenden und kurz vor dem Start stehenden Projekte in der Stadt Hürth den interessierten Gästen aus den Nachbarkommunen und Kreisen sowie der Zukunftsagentur präsentiert.

Das Blockchain Reallabor des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik FIT, dient als Demonstrationszentrum für Blockchain-Lösungen, in dem Praxisprojekte initiiert und begleitet werden. Als erstes Projekt im Rheinischen Revier erhielt es einen Förderbescheid, worauf man in Hürth zu Recht stolz ist. Im gleichen Gebäudekomplex befindet sich das Kompetenzzentrum WIRKsam, das sich ebenfalls vorstellte. Hier werden innovative Arbeits- und Prozessabläufe zur Gestaltung attraktiver Arbeitsplätze und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit mithilfe Künstlicher Intelligenz entwickelt.

Eines der Zukunftsprojekte, das bei dem Netzwerktreffen vorgestellt wurde und ebenfalls auf dem euronova-Gelände angesiedelt wird, ist das AI Village. Dies wird der erste voll-digitalisierte Campus Europas, der Künstliche Intelligenz erlebbar macht. Akteure aus Forschung, Wissenschaft und Bildung vernetzen sich hier, um den Transfer von Wissenschaftsergebnissen zu beschleunigen, sodass KI in Unternehmen und Gesellschaft erfolgreich eingesetzt werden kann. Zudem wird demnächst in Hürth das Entrepreneurship Center Rheinisches Revier (ECRR) entstehen. Diese Innovationsplattform wird einen internationalen Inkubator, ein Mittelstandszentrum sowie einen Makerspace enthalten. Der Schwerpunkt liegt auf der Ansiedlung techbasierter Scale-Ups und der Vernetzung von Innovatoren und Entwicklern mit etablierten klein- und mittelständischen Unternehmen.

Matthias Neugebauer, Geschäftsführer St@rt Hürth.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Besuch der nahe gelegenen Firma dreiform/dnxt. dreiform versteht sich als interdisziplinäre Denkfabrik für Innovation, neues Arbeiten und Wissensvermittlung. Das Start-Up dnxt entwickelt digitale Produkte für zukunftsfähige Arbeitswelten, unter anderem im Bereich Kompetenzvisualisierung, Fachkräfte-Entwicklung und hybrider Zusammenarbeit. Nach einer Führung durch die innovativ gestalteten und exakt auf die Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgestimmten Räumlichkeiten konnten sich die interessierten Gäste zu den Konzepten informieren, bereits umgesetzte Projekte kennenlernen und im gemeinsamen Austausch mögliche Synergiepotenziale diskutieren.

Insgesamt eine gelungene Veranstaltung, bei der viele wertvolle Informationen und innovative Zukunftsperspektiven als Best-Practice präsentiert wurden. Gerade diese Form des Erfahrungsaustausches ist für die Strukturwandelmanagerinnen und Strukturwandelmanager wertvoll, um voneinander zu lernen, sich gegenseitig zu inspirieren und das Potenzial der gesamten Region gemeinsam auszuschöpfen.

Die Strukturwandelmanagerinnen der Stadt Hürth – Henriette Conzen, Anne Kreutz, Julia Baltin (v. l.)

Zum Hintergrund:

In Hürth erkennt man das Potenzial einer erfolgreichen Zukunft

Die Stadt Hürth liegt im Herzen des Rheinlands und verfügt dank einer ausgezeichneten Verkehrsanbindung sowie attraktiven Gewerbeflächen über ein wirtschaftsfreundliches Klima. Auch nach dem Ende des großflächigen Braunkohleabbaus in den 1980er Jahren blieb die Verbindung zum Rheinischen Revier bestehen: Aus Rheinischer Braunkohle werden im Hürther Stadtteil Knapsack Wärme, Dampf und Brennstoffe produziert. Im Zuge des Strukturwandels ist man sich in Hürth der bestehenden Potenziale bewusst und knüpft gezielt daran an. Alle Projekte tragen zur Beschäftigungsförderung bei und helfen, die Stadt Hürth mit neuen Ideen, Chancen und Wertschöpfun­gen zukunftssicher aufzustellen.

Im Rheinischen Revier werfen große Veränderungen ihre Schatten voraus

Mit der Abkehr vom Braunkohleabbau bis 2030 steht die Region vor der Herausforderung, die Energieversorgung zu transformieren. Mit ihr verändert sich aber auch alles andere: Wo heute Bagger arbeiten, füllen sich zukünftig Seen mit Wasser, kombinierte Flächennutzungen und eine intelligente Infrastruktur tragen neben Ansiedlungen und damit entstehenden Arbeitsplätzen dazu bei, das Rheinische Revier noch lebenswerter zu machen: Das ist erfolgreicher Strukturwandel. Um diesen Wandel voranzutreiben wurden im Rheinischen Revier neue Stellen für Strukturwandelmanagerinnen und -manager eingerichtet.

Diese treiben in den Kommunen die Weiterentwicklung voran und unterstützen bei der Entwicklung, Qualifizierung und Umsetzung von Förderprojekten. Dabei stehen sie miteinander in engem Austausch, um eine abgestimmte Fortentwicklung der Region zu gewährleisten.

Knapp 15 Milliarden Euro an Fördermitteln sind für den Kohleausstieg im Rheinischen Revier von der Bundesregierung vorgesehen, möglichst stark soll davon auch Hürth profitieren. Die Strukturwandelmanagerinnen sorgen dafür, dass Fördermittel in der Kommune ankommen, Verfahren beschleunigt werden und die Stadt auch institutionell für den Strukturwandel gerüstet ist.

Management einer Jahrhundertaufgabe

Bei der Stadt Hürth entschied man sich relativ früh eine neue Stelle für eine erste Strukturwandelmanagerin zu schaffen und dafür nicht auf Fördergelder zu warten, so startete Julia Baltin bereits im Oktober 2021im Hürther Rathaus. Die Geografin ist für die Koordination und Betreuung der Hürther Strukturwandelprojekte zuständig – angefangen von der Ideenentwicklung, über die Projektqualifizierung im Rahmen des Vergabeverfahrens bis hin zur Projektumsetzung, wenn der Förderbescheid vorliegt. Seit dem 1. März 2022 verstärkt Anne Kreutz das Strukturwandelmanagement der Stadt Hürth. Die 27-jährige hat sich im Masterstudium der Geografie bereits mit dem Strukturwandel im Rheinischen Revier und potenziellen neuen Wirtschaftszweigen befasst. Bei der Stadt Hürth teilt sie sich die Themen und Projekte mit Frau Baltin. Im August 2022 vervollständigte Henriette Conzen das Team, als Strukturwandelmanagerin mit Schwerpunkt Kommunikation und Marketing. Die Kommunikationswirtin bildet innerhalb der Hürther Stadtverwaltung eine Schnittstelle zwischen den anderen beiden Strukturwandelmanagerinnen und der Öffentlichkeitsarbeit. Die beiden Stellen von Frau Kreutz und Frau Conzen werden vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im Rahmen des Bundesprogramms Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten (STARK) gefördert. Die geförderten Stellen sind Teil des „Entlastungspakets Kernrevier“ des Landes Nordrhein-Westfalen.

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