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Stadt Hürth

26.11.2020: Hilfsangebote für bedrohte Frauen zunehmend wichtiger

Bürgermeister Dirk Breuer und Gleichstellungsbeauftragte Silke Naumann setzten Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Kindern

Bürgermeister Dirk Breuer und Gleichstellungsbeauftragte Silke Naumann spannten ein Banner vor den gehissten Fahnen der Organisation „Terre des Femmes e.V.“
Schauen Sie sich doch auch das  Video (Öffnet in einem neuen Tab) auf YouTube hierzu an!

„Häusliche Gewalt stellt eines der größten Gefahrenpotenziale für Frauen dar. Doch es wird kaum darüber gesprochen, dass Mädchen und Frauen in ihrer Ehe oder in ihrer Familie von ihren Ehemännern oder Partnern, von ihren Vätern oder Brüdern körperlich misshandelt oder psychisch unter Druck gesetzt werden. Dieses Dilemma nimmt während der Corona-Pandemie erschreckend zu“, betonte Hürths Gleichstellungsbeauftragte Silke Naumann im Beisein von Bürgermeister Dirk Breuer auf der Fläche zwischen Rathaus und Bürgerhaus.  

„Am heutigen internationalen UN-Gedenktag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ wollen wir ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und deren Kinder setzen. Leider ist dies ein sehr aktuelles Thema,“ so die Gleichstellungsbeauftragte. Zuvor wurde die Fahne gehisst. Die Fahnenaktion findet seit einigen Jahren in verschiedenen Kommunen des Rhein-Erft-Kreises statt. Ausführliche Informationen gibt es im Internet bei „Terre des Femmes“.

1999 wurde der 25.11 als offizieller internationaler Gedenktag von den Vereinten Nationen anerkannt. Terre des Femmes e.V. sieht sich als Teil dieser Bewegung und hat daher für Deutschland eine Fahnenaktion entwickelt. Erstmalig wurde diese 2001 bundesweit von zahlreichen Verbänden und Frauenbeauftragten aufgegriffen. Seitdem gibt es neben der Fahnenaktion viele Veranstaltungen unterschiedlichster Art zum Thema.

Häusliche Gewalt von Ehemännern, Freunden oder Lebenspartnern gehören für viele Frauen und ihren Kindern zum Alltag. 25 % aller Frauen in Deutschland haben bereits körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren. Einkommen, Bildung und Alter spielen hierfür keine Rolle. Häusliche Gewalt ist die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen, häufiger als Verkehrsunfälle. Männergewalt gegen Frauen und Mädchen kostet die Solidargemeinschaft viele Milliarden Euro (Justiz, Polizei, ärztliche Behandlung sowie Arbeitsausfall). Frauenhäuser sind häufig die einzige Möglichkeit für Frauen und deren Kinder der Gewalt zu entfliehen. Die Beratungsstellen im Rhein-Erft-Kreis sind trotz der kontaktbeschränkenden Maßnahmen weiterhin für Betroffene erreichbar. Hinweise zu den Beratungsstellen gibt es auf der Homepage. Außerdem stehen das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ an 365 Tagen rund um die Uhr unter der Rufnummer 08000 / 116016 sowie die Internetseite Hilfetelefon zur Verfügung. 

„Ausgangsbeschränkungen und finanzielle Engpässe während der Corona-Pandemie lassen Streitigkeiten und Konflikte eskalieren. Bei Isolation steigt die Gefahr für Frauen in gewalttätigen Beziehungen. Daher hat die Bedeutung von Hilfsangeboten immens an Wichtigkeit gewonnen“, weiß die Gleichstellungsbeauftragte

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