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Stadt Hürth

21.01.2019: Applaus für klassische Darbietungen im Löhrerhof

Stefan Oefner begeisterte an der Konzertgitarre – Kornelia Deuter und Lena Langemann brillierten mit Stücken von Marlene Dietrich

Dass dieser Abend ein voller Erfolg war, bewies der immer wieder aufbrausende Applaus der Gäste im voll besetzten Saal.

Die Josef Metternich-Musikschule der Stadt Hürth sowie das Bürgerhaus hatten zu einem Doppelkonzert der Reihe „Klassik in der Scheune“ in den renovierten Löhrerhof im Stadtteil Alt-Hürth eingeladen. Eröffnet wurde der Abend mit Stefan Oefner an der Konzertgitarre mit Musik aus Südamerika und eigenen Kompositionen - eine Uraufführung. Er spielte Stücke, die in der Stilistik unterschiedlich gestaltet waren. Sein Repertoire erstreckte sich von Ragtime, Pop und Swing bis hin zu lateinamerikanischen Klängen. Bei einem Jongo von Paulo Bellinati zeigte er, dass die Gitarre auch als Percussion-Instrument viele Effekte bereithält.

Der zweite Teil des Konzertes war der Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich gewidmet, die 1901 in Berlin geboren wurde. Friedrich Holländers „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ wurde ebenso zu Gehör gebracht wie weitere Lieder anderer Komponisten. Weltweit berühmt wurde die Diva mit dem Film „Der blaue Engel“. 1937 wurde sie amerikanische Staatsbürgerin und setzte dort ihre Filmkarriere in weltbekannten Filmen fort. Die von den Nationalsozialisten gewünschte Rückkehr nach Deutschland lehnte sie ab.

Dieser Abend im Löhrerhof war jedoch im weiteren Sinne eine literarisch-musikalische Erzählung über eine Liebe, nämlich die Liebe zwischen Marlene Dietrich und dem berühmten Schriftsteller Erich Maria Remarque, dessen wichtigstes Werk der antimilitaristische Kriegsroman „Im Westen nichts Neues“ ihn zu seiner eigenen Überraschung spontan weltweit bekannt machte. Seine Liebesbriefe an Marlene Dietrich, von tiefer Empfindsamkeit getragen, bildeten den zweiten Schwerpunkt dieses Abends.

Zwei im Löhrerhof schon bekannte Künstlerinnen waren die Interpretinnen. Die Sopranistin Kornelia Deuter trug Holländers Lieder uneitel mit Empathie und Leichtigkeit vor – darunter beispielsweise „Ich bin die fesche Lola“, „Wenn ich mir was wünschen dürfte“ und „Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre“. Begleitet wurde sie von Lena Langemann. Besonders im Tango final von Astor Piazzolla glänzte sie mit Virtuosität und gefühlvollem Spiel. Den literarischen Bestandteil dieses Abends gestalteten beide Künstlerinnen, indem sie im Wechsel zwischen den Liedbeiträgen jene Liebesbriefe vortrugen, die Erich Maria Remarque an Marlene Dietrich geschrieben hatte.

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