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Stadt Hürth

Bürgermeister Heinrich Goß

1933 - 1944

Stadtarchiv (41-1)

Heinrich Goß wurde am 17.03.1878 in Geinsheim in der Pfalz geboren. Von 1893 bis 1897 machte er eine militärische Ausbildung zum Unteroffizier und war dann bis 1909 Berufssoldat beim Infanterie-Regiment 69 in Trier.

Von 1909 bis 1928 arbeitete er als Kreissekretär bei den Landratsämtern Saar­brücken und Wiesbaden und kam dann als Kreisobersekretär in die Kölner Kreisverwaltung. Nach der Verhaftung des Bürgermeisters Disse berief Landrat Heimann (Zentrum) Goß am 18.03.1933 als "alten und zuverlässigen National­sozialisten" zum kommissarischen Bürgermeister.

Am 26.01.1934 erfolgte seine endgültige Ernennung zum Bürgermeister der Großgemeinde Hürth. Er machte damit im Alter von 55 Jahren noch einen großen Karriere­sprung vom mittleren direkt in den höheren Dienst. Goß war seit dem 01.10.1931 Mitglied der NSDAP und galt damit als "Alter Kämpfer". Im Gegensatz zu dem eher volkstümlichen NSDAP-Führer und Beigeordneten Jakob Zimmermann trat Goß als harter Nationalsozialist und strenger Verwaltungschef auf.

Seit 1942 verschlimmerte sich bei ihm ein Magenleiden, weshalb er am 10.11.1943 als dienstunfähig in den Ruhestand versetzt wurde. Goß verzog nach Lippoldsberg an der Weser, sein Nachfolger wurde Jakob Zimmermann. Im Entnazifizierungsverfahren wurde er von der Spruchkammer Hofgeismar in die Gruppe III ("Minderbelastete") eingestuft und beamtenrechtlich in den Stand eines Obersekretärs zurück versetzt. Er erhielt deshalb nur die Pension eines Obersekretärs, konnte schließlich aber durchsetzen, dass ihm ab dem 01.04.1956 doch eine Bürgemeisterpension gezahlt wurde.

Goß führte nach dem Krieg ein merkwürdig unruhiges Leben. Er zog ständig um, nach Hohenlimburg, woher seine Frau stammte, Lindlar, Konstanz und wieder zurück nach Lippoldsberg, wo er nur in Hotels oder Pensionen wohnte. Er starb am 04.02.1966 in Helmarshausen bei Bad Karlshafen an der Weser. Seine Frau lebte nach seinem Tod in Köln-Klettenberg.

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